Wasserwerk Stolpe: Geschichte, Trinkwasser & Radtouren!

Woher kommt eigentlich unser Trinkwasser? Die Antwort ist oft einfacher als gedacht, denn meistens sprudelt es aus einer Quelle, die uns näher ist, als wir annehmen – wie dem Wasserwerk Stolpe, das seit über einem Jahrhundert einen wichtigen Beitrag zur Berliner Wasserversorgung leistet.

Das Wasserwerk Stolpe, gelegen im Land Brandenburg, ist ein wesentlicher Bestandteil der Berliner Wasserbetriebe. Seine Geschichte reicht zurück bis ins frühe 20. Jahrhundert, als der Bedarf an sauberem Trinkwasser für die wachsende Bevölkerung Berlins immer dringlicher wurde. Im Jahr 1910 wurde mit dem Bau des Wasserwerks an der Havel begonnen, und bereits 1911 nahm es seinen Betrieb auf. Seitdem versorgt es Teile der Hauptstadt mit wertvollem Trinkwasser, gewonnen aus dem Grundwasser der Havel und der Panke.

Die Anlage ist nicht nur ein wichtiger Versorger, sondern auch ein Zeugnis der Ingenieurskunst und des Fortschritts in der Wasserwirtschaft. Ursprünglich außerhalb der Stadtgrenzen Berlins gelegen, übernahm die Großberliner Werke 1920 den Standort, nachdem Pankow eingemeindet wurde, und baute ihn kontinuierlich weiter aus. Heute ist das Wasserwerk Stolpe eines von neun Wasserwerken, die zur Sicherstellung der Wasserversorgung der Region beitragen.

Bereich Informationen zum Wasserwerk Stolpe
Gründung 1911
Lage Hennigsdorf, Brandenburg (nordwestlich von Berlin)
Wasserquelle Grundwasser aus Havel und Panke
Betreiber Berliner Wasserbetriebe
Anzahl Vertikalbrunnen 91
Tiefe der Brunnen 30-35 Meter
Versorgungsgebiet Nordbezirke Berlins
Verbundsystem Arbeitet im Verbund mit dem Wasserwerk Tegel, Spandau und Kladow
Besonderheit Einziges Berliner Wasserwerk außerhalb der Stadtgrenze
Trinkwasseraufbereitung Kooperation mit dem Wasserwerk Tegel
Wasser Nord Bezieht Trinkwasser vom Wasserwerk Stolpe, ca. 2.500.000 m³ jährlich
Rohrnetzlänge (Wasser Nord) Ca. 343 km
Kunden (Wasser Nord) Ca. 19.000
Einwohner im Verantwortungsbereich (Wasser Nord) Ca. 61.500
Referenz Berliner Wasserbetriebe

Die Bedeutung des Wasserwerks Stolpe für die Trinkwasserversorgung der Region ist unbestritten. Durch die fast 100 Vertikalpumpen, die in einer Tiefe von 30 bis 35 Metern das Grundwasser fördern, wird eine zuverlässige Versorgung sichergestellt. Die geförderte Wassermenge wird in enger Zusammenarbeit mit dem Wasserwerk Tegel aufbereitet und als hochwertiges Trinkwasser der Berliner Bevölkerung zur Verfügung gestellt. Diese Kooperation ist ein Beispiel für die effiziente Nutzung vorhandener Ressourcen und die Sicherstellung einer hohen Wasserqualität.

Die Wasser Nord, ein wichtiger regionaler Versorger, bezieht ihr Trinkwasser ebenfalls vom Wasserwerk Stolpe. Jährlich werden über 2.500.000 m³ Wasser über ein 343 Kilometer langes Rohrnetz an rund 19.000 Kunden in ihrem Versorgungsgebiet verteilt. Damit versorgt die Wasser Nord etwa 61.500 Einwohner in ihrem Verantwortungsbereich mit sauberem Trinkwasser. Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Wasserwerk Stolpe und der Wasser Nord ist durch eine Reihe von Verträgen geregelt, die eine reibungslose und zuverlässige Versorgung gewährleisten.

Das Wasserwerk Tegel, eines der drei Schwerpunktwerke der Berliner Wasserbetriebe, arbeitet ebenfalls eng mit dem Wasserwerk Stolpe zusammen. Gemeinsam mit den Wasserwerken Spandau und Kladow bilden sie ein Verbundsystem, das die Wasserversorgung der Hauptstadtregion sichert. Dieses Verbundsystem ermöglicht es, flexibel auf schwankende Bedarfe zu reagieren und die Versorgung auch in Notfällen aufrechtzuerhalten.

Im Laufe der Jahre wurde das Wasserwerk Stolpe kontinuierlich modernisiert und ausgebaut. Dazu gehört die Inbetriebnahme eines neuen Maschinenhauses, eines Reinwasserbehälters und einer neuen Filterhalle. Diese Investitionen gewährleisten, dass das Wasserwerk auch in Zukunft den hohen Anforderungen an die Trinkwasserqualität gerecht wird. Die Anlagen östlich der Straße sind noch heute zu sehen und zeugen von der langen Geschichte des Wasserwerks.

Die Geschichte des Wasserwerks Stolpe ist eng mit der Entwicklung der Region verbunden. In den Jahren nach der Eröffnung des Wasserwerks wurden große Teile der Havelwiesen im Einzugsgebiet planiert und mit Dämmen unterteilt. Diese Maßnahmen dienten dazu, die Grundwasserneubildung zu fördern und die Wasserqualität zu verbessern. Zudem entstand in der Nähe des Wasserwerks die Gartenstadt Frohnau, die von der zuverlässigen Wasserversorgung profitierte.

Das Wasserwerk Stolpe ist nicht nur ein wichtiger Versorger, sondern auch ein beliebtes Ausflugsziel. Zahlreiche Radtouren führen zu dem historischen Gebäudeensemble in Hennigsdorf, Oberhavel. Die malerische Lage an der Havel und die interessante Technik des Wasserwerks machen es zu einem lohnenden Ziel für einen Tagesausflug. Am 10. September 2011 öffnete das Wasserwerk Stolpe seine Türen für die Öffentlichkeit und bot einen Einblick in die moderne Wasseraufbereitung.

Die Ursprünge der Berliner Wasserversorgung reichen bis ins Jahr 1853 zurück, als die Berlin Waterworks Company den Grundstein für das erste Berliner Wasserwerk vor dem Stralauer Tor legte. Bereits im Juli 1856 nahm es seinen Betrieb auf, und ein Jahr später waren bereits 341 Häuser, davon 314 Privathäuser, an die Wasserversorgung angeschlossen. Die Gründung der Berlin Waterworks Company markierte den Beginn einer neuen Ära der Wasserversorgung in der Hauptstadt.

Die Stolper Ziegelei, die sich etwas havelabwärts unweit der Werder Ziegelei befand, spielte ebenfalls eine wichtige Rolle in der regionalen Wirtschaftsgeschichte. Die Ziegelei nutzte den Stolper Ton, um Ziegel herzustellen, die in der Region begehrt waren. Um 1900 endete die Ziegelproduktion, und auf dem Gelände entstand das Wasserwerk Stolpe. Damit wurde ein neues Kapitel in der Geschichte des Ortes aufgeschlagen.

Das Wasserwerk Stolpe fördert auch heute noch in einem festgelegten begrenzten Umfang Trinkwasser zur Versorgung Berlins. Hierbei handelt es sich um eine genehmigte Ausnahme von der Regelung des § 37a BwG, wonach das für die öffentliche Wasserversorgung Berlins erforderliche Wasser im Gebiet des Landes Berlin zu gewinnen ist. Diese Ausnahme unterstreicht die Bedeutung des Wasserwerks Stolpe für die Sicherstellung der Wasserversorgung der Hauptstadt.

Neben dem Wasserwerk Stolpe gibt es in Berlin und Umgebung weitere wichtige Wasserwerke, die zur Versorgung der Bevölkerung beitragen. Dazu gehören die Wasserwerke Spandau, Tegel, Tiefwerder, Beelitzhof, Kladow, Friedrichshagen, Kaulsdorf und Wuhlheide. Das Wasserwerk Johannisthal wird derzeit neu aufgebaut und soll ab 2014 ans Netz gehen. Diese vielfältige Infrastruktur gewährleistet eine zuverlässige und nachhaltige Wasserversorgung für die Region.

Die Grundwasserfördermengen in Berlin werden kontinuierlich überwacht und angepasst, um eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen zu gewährleisten. Die Angaben für die Grundwasserförderung durch Baumaßnahmen beziehen sich auf das Kalenderjahr, die Angaben für die Rohwasserentnahmen auf das Wasserwirtschaftsjahr November bis Oktober. Diese Daten dienen als Grundlage für die Planung und Steuerung der Wasserwirtschaft in der Region.

Das Wasserwerk Stolpe ist somit ein wichtiger Baustein in der Berliner Wasserversorgung. Es sichert die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser und trägt zur Lebensqualität in der Region bei. Die lange Geschichte des Wasserwerks und seine kontinuierliche Modernisierung zeugen von seiner Bedeutung für die Hauptstadt und ihr Umland.

Die Anlage, gelegen in Hennigsdorf, ist nicht nur ein Ort der Wasseraufbereitung, sondern auch ein Zeugnis der regionalen Geschichte und ein beliebtes Ausflugsziel für Naturliebhaber und Technikinteressierte. Das Wasserwerk Stolpe – ein unverzichtbarer Bestandteil der Berliner Wasserversorgung, der auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird.

Wasserwerk Stolpe mit den SichtWeisen Bester Blick Fotografie

Wasserwerk Stolpe mit den SichtWeisen Bester Blick Fotografie

Wasserwerk Stolpe Cycle Routes and Map Komoot

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Wasserwerk Stolpe Cycle Routes and Map Komoot

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  • Name : Hyman Auer
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